Innovativer Einsatz von Groundforce Gurtungskästen beschleunigt aufwändigen Kanalbau

25 Apr

 

Die besondere Flexibilität der Verbausysteme von Groundforce ist eines der wichtigsten Argumente für den Einsatz der hydraulischen Abstützungen und Gurtungen bei Bauprojekten verschiedenster Größe überall in Europa. Wie sich bei einem Großprojekt in Bergisch Gladbach zeigte, lassen sich im Diskurs mit engagierten Kunden auch hier noch neue Anwendungsmöglichkeiten finden, die sowohl durch ihre Effektivität als auch durch die schneller und unkomplizierte Umsetzung überzeugen.

Nach einem verheerenden Hochwasser im Jahre 2012, das im Stadtgebiet von Bergisch-Gladbach erhebliche Schäden verursachte, entschieden sich die Verantwortlichen für umfangreiche Hochwasserschutzmaßnahmen im Bereich der Strunde, einem rechten Nebenfluss des Rheins, dessen Quelle im Gladbacher Stadtteil Herrenstrunden liegt. Seit 2015 werden umfangreiche Baumaßnahmen vorangetrieben, die sich auf die Aufgabenfelder Stadtplanung, Abwasserbeseitigung, Hochwasserschutz und Verkehrsführung entlang des rund 15 km langen Bachlaufs erstrecken. Neben der großflächigen Offenlegung und Renaturierung der Strunde besteht eine der Hauptaufgaben in der Sanierung des Kanalnetzes, das mit einer Nutzungsdauer von mittlerweile 80 Jahren seine normale Lebensdauer weit überschritten hatte.

Nach einer europaweiten Ausschreibung wurde Ende 2016 die Walter Feickert GmbH aufgrund ihrer besonderen Erfahrung im Spezialtiefbau mit notwendigen Arbeiten in einem Teilabschnitt des auf 7 Lose verteilten Projekts betraut. Im Rahmen des Hochwasserschutzes wurde im Bereich des Stadthauses in Bergisch-Gladbach ein Regenklärbecken mit einem Fassungsvermögen von rund 250 m3 mit mehreren Zu- und Ablaufkanälen angelegt und das parallel angelegte Hochwasserprofil der Strunde angeschlossen. Um einen optimalen hydraulischen Abfluss zu gewährleisten, wurden für die neuen Kanalabschnitte Stahlbetonkastenprofile von Kleihues und Berding mit verschiedenen Querschnitten bis zu 4 x 2,5 m und unterschiedlichen Baulängen zwischen 2,50 und 3,00 m verwendet.

Bei den dazu notwendigen Ausschachtungen entschloss man sich bei Feickert unter anderem auch für die Verwendung von Stahl-Spundwänden in Verbindung mit hydraulischen Gurtungen von Groundforce, da sich das Sicherungssystem bereits bei einem anderen Projekt als äußerst flexibel und unkompliziert erwiesen hatte. Auf der Grundlage der positiven Erfahrungen ging der zuständige Bauleiter dann noch einen Schritt weiter. Er fragte bei Groundforce an, ob es möglich sei, die Endplatten der Hydrauliksteifen, die normalerweise beim Einbau mit einem Bolzen gesichert werden, fest mit der Gurtung zu verschweißen.

Bülent Carpar, vom Vertrieb West bei Groundforce meint dazu: „Wir haben den Gedanken sofort aufgegriffen. Normalerweise werden bei uns die Gurtungen zerlegt auf die Baustelle geliefert und vor Ort zugerichtet, eingebaut und hydraulisch verspannt. Werden dabei Hydrauliksteifen verwendet, pressen die Zylinder der Stützen die Endplatten auf die Gurtung, halten sie in Position und werden dann durch Bolzen verbunden. Ein Vorteil dabei ist die hohe Flexibilität der Module beim Einbau. Die Anfrage unseres Kunden ging in die andere Richtung. Durch das Verschweißen entstand praktisch ein einteiliger Rahmen, den man komplett anheben und in der Grube hydraulisch ausfahren konnte.“

Bei Groundforce ging man direkt an die Umsetzung der Vorschläge. Im Depot wurden die Endplatten der Hydraulikstützen mit den Gurtungen fest verschweißt. Vor Ort auf der Baustelle mussten dann die vier Teile nur noch zusammengesteckt und mit Bolzen verbunden werden. Zeitaufwendiges Messen, Schweißen, Anpassen und Unterfüttern wurde dadurch völlig überflüssig und die gesamte Montage war innerhalb weniger Minuten erledigt. Insgesamt wurden auf diese Weise drei komplette Gurtungskästen vorbereitet. Das Team von Feickert konnte dann die vorgefertigten Rahmen komplett in die Baugrube heben und die Hydraulik ausfahren. Mit fortlaufender Baustelle wurden dann die Rahmen im Wechsel versetzt.

Bülent Carpar sieht hier Vorteile auf beiden Seiten: „Wir haben die Anregung gerne angenommen. Zunächst einmal, weil sich für unseren Kunden ein enormer Zeitvorteil durch den blitzschnellen Ein- und Ausbau ergibt. Andererseits erschließen sich durch den Erfahrungsaustausch aber auch für uns als Dienstleister wieder neue Anwendungsbereiche. Ich denke wir konnten in diesem Fall mit einer flexiblen, unkomplizierten Lösung punkten. Das unterstreicht einmal das durchweg positive Echo auf der Baustelle als auch die Tatsache, dass uns Feickert zu einer Vorführung unserer Systemkomponenten ins Stammhaus eingeladen hat und wir dort unser Leistungsspektrum detailliert darstellen konnten. Wir sehen daher die zukünftige Entwicklung sehr positiv.“