Mit der Baugrubenabsicherung für die sogenannte Rosny-Schleife im Rahmen der umfangreichen U-Bahn Erweiterung „Grand Paris Express“ ist Groundforce an einem der größten Infrastruktur-Projekte in der Französischen Hauptstadt beteiligt. Rund 80.000 Fahrgäste sollen nach der Fertigstellung der Verlängerung der Metro-Linie 11 nach Rosny-Bois Perrier 2022 von der schnelleren Verbindung profitieren.
Mit den umfangreichen Bauarbeiten ist bereits begonnen worden. Ein wesentlicher Bestandteil der etwa 6 Kilometer langen Erweiterungstrecke von Lilas nach Rosny –Bois-Perrier ist dabei die sogenannte Rosny-Schleife, ein rund 1,5 km langer Tunnel aus Betonbauteilen, der in einem Bogen um das Rosny 2 Shopping-Center in Rosny-sous-Bois herumgeführt wird. Dieser Bauabschnitt mit der Bezeichnung GC02 hat einen Auftragswert von rund 70 Mio. Euro und wurde an das Konsortium der Unternehmen RAZEL-BEC und das Sefi-Intrafor vergeben. Beide Unternehmen gehören zur bekannten, familiengeführten Fayat-Gruppe.
Wie Guillaume Derousseau, Project Manager für das GC02 Projekt bei RAZEL-BEC erklärt, hat die Fayat-Gruppe das Konsortium gegründet, um dem Auftraggeber RATP (Régie autonome des transports parisiens) ein Gesamtpaket anbieten zu können, bei dem RAZEL-BEC die Tiefbauarbeiten übernimmt und Sefi-Intrafor für die Herstellung der Betonbauteile verantwortlich ist. Mit Groundforce hatte man dann einen Partner für das Sicherungssystem gefunden, der die schnelle Gangart bei der Realisierung ohne Probleme mithalten konnte.
Die Arbeiten an der Rosny–Schleife haben im November 2016 begonnen und sind nun in vollem Gange. Im Zuge der Bauarbeiten wurde bereits ein 1,5 Kilometer langer und zwischen acht und neuen Metern breiter Aushub mit einer Tiefe von fünf bis zu maximal zehn Metern rund um das Rosny 2 Einkaufszentrum fertiggestellt.
Für die Abstützung der Ausschachtungen erhielt Groundforce von Sefi-Intrafor den Auftrag über die Lieferung von 50 Hydraulikstützen vom Typ MP250, die bereits im Februar 2017 vor Ort eingebaut wurden und mindestens bis zum November 2019 auf der Baustelle verbleiben sollen.
Besondere Sorgfalt wird trotz intensiver Bautätigkeit auf den laufenden Betrieb des Einkaufszentrums und eine möglichst geringe Beeinträchtigung der Besucher durch gesperrte Zufahrten und Parkplätze gelegt. Der Tunnel wurde aus diesem Grund in neun verschiedene Zonen aufgeteilt, in denen simultan gearbeitet wird. Auf diese Weise konnte sichergestellt werden, dass der Zugang zum Einkaufszentrum und der fließende Verkehr auf der A86 und der RN186 nicht behindert wird.
Nach gut einem Jahr der Zusammenarbeit sieht Guillaume Derousseau beim Einsatz der Groundforce Hydraulikabstützungen deutliche Vorteile: „Bei der Projektierung für die Aussteifungen stand das Groundforce-Hydrauliksystem im Wettbewerb mit einer konventionellen Lösung. Bei den Kosten lagen beide Systeme in etwa auf dem gleichen Niveau. In technischer Hinsicht sahen wir aber klare Vorteile in der Groundforce-Lösung, die neben einer höheren Sicherheit beim Ein- und Ausbau vor allem auch deutliche Zeiteinsparungen versprach.“
„Das Projekt gliedert sich in 17 verschiedene Phasen und erfordert bei der Durchführung zahllose revolvierende Positionswechsel der einzelnen Steifen“, erklärt Derousseau. „Die Zeiteinsparungen, die wir bei den Ein- und Ausbauvorgängen mit den Groundforce Hydrauliksteifen realisieren konnten, waren schließlich ein ausschlaggebender Faktor. Für RAZEL-BEC und die Fayat-Gruppe war die Zusammenarbeit bei der Rosny-Schleife das erste gemeinsame Projekt mit Groundforce und nach einem Jahr Bauzeit ist unser Gesamteindruck sehr positiv“.
Wie Albert Marini, technischer Leiter für Großprojekte bei Groundforce ergänzt, wurden in der Rosny–Schleife bisher ausnahmslos MP250 Hydrauliksteifen mit einem Durchmesser von 610 mm verbaut. Im Hinblick auf die auftretenden Lasten sind die Steifen damit leicht überdimensioniert. Die Größe hat allerdings keinen Einfluss auf die Ein- und Ausbauzeiten, bietet aber den Vorteil, dass die Stützen überall in den unterschiedlich breiten Schächten eingesetzt werden können. Mit einem Gewicht von rund 4.600 kg können die Steifen Lasten bis zu 3.400 kN aufnehmen. Durch die Hydraulik sind die Groundforce-Steifen dabei zwangsläufig etwas schwerer als massive Stahlaussteifungen. Das spielt aber keine Rolle, solange die verfügbaren Hubgeräte vor Ort nicht an ihre Lastgrenze stoßen.
Nedim Cetin, General Manager von Groundforce in Deutschland sieht in dem erfolgreichen Projekt in der französischen Hauptstadt eine Bestätigung der Firmenstrategie:
„Groundforce ist in erster Linie ein Dienstleister, der in enger Abstimmung mit dem Kunden technisch ausgereifte, individuell zugeschnittene Lösungen liefert. Dabei ist die Vermietung und Bereitstellung unserer Systemkomponenten nur ein Teil unserer Gesamtleistung. Das Projekt in Paris ist dafür ein ausgezeichnetes Beispiel, das außerdem wieder unterstreicht, dass Groundforce über ausreichende Ressourcen und das nötige Know-how für aufwändige Großprojekte verfügt.“