Nach fast 50 Jahren im Betrieb ist das alte Klärwerk des Bergisch Rheinischen Wasserverbandes (BRW) in Hösel-Dickelsbach deutlich in die Jahre gekommen. Den gestiegenen Anforderungen an Reinigungsleistung und Durchsatz ist die alte Tropfkörperanlage nicht mehr gewachsen. Aus diesem Grund haben im April die Bauarbeiten begonnen, die eine komplette Erneuerung der Anlage durch ein modernes Klärwerk mit Membrantechnik einleiten. Die Neuerrichtung erfolgt auf Reserveflächen der bestehenden Anlage, sodass der Betrieb Anlage während der Bauarbeiten zunächst ungehindert weiterlaufen kann. Der Neubau soll neben abgedeckten Klärbecken auch ein neues Gebäude für Maschinen, Gebläse und Pumpen umfassen, um so die Lärm- und Geruchsbelastung der Nachbarschaft weitgehend zu minimieren.
Mit der Ausführung des Projektes, für das insgesamt etwa 18 Monate Bauzeit veranschlagt wurden und das im ersten Bauabschnitt zunächst den Aushub einer 18 m breiten und ca. 6 m tiefen Baugrube vorsieht, die von der Rückseite mit Baumaschinen bis zur Größe eines kompakten Raupenbaggers befahren werden sollte, wurde die Firma Hofschröer beauftragt. Bei der Projektierung war man zunächst von einer Rückverankerung der Schachtwände ausgegangen. Bei genauer Prüfung des Geländes war aber schnell klar, dass eine derartige Sicherung auf der Kopfseite und an den beiden Seiten wegen der beengten Platzverhältnisse und der in direkter Nähe vorhandenen Versorgungsleitungen ausschied.
¬Als schnell verfügbare Alternative entschied man sich bei Hofschröer für den Einsatz von Hydraulikstreben von Groundforce. Nach den berechneten Lasten wäre eine Absicherung mit MP50-Strebungen völlig ausreichend gewesen. Da aber die schwerere Ausführung vom Typ MP125 in diesem Fall schneller verfügbar war, fiel kurzfristig die Entscheidung zugunsten der größeren Elemente, die Lasten bis zu 125 Tonnen aufnehmen können. Aufgrund der höheren Belastbarkeit der Stützen konnte die gesamte Sicherung der Ausschachtung schließlich mit nur 3 Streben vom Typ MP125 hergestellt werden.
Das Team von Hofschröer zeigte sich vor allem durch den unkomplizierten und schnellen Einbau der Hydraulikstreben beeindruckt. Mit der Systempumpe können die schweren Streben bereits vor dem Einsetzen grob auf Länge eingerichtet werden, bevor sie dann mit dem Baukran an ihre endgültige Position gehoben werden und mit den Doppel-T-Träger des Individualverbaus endgültig verspannt werden. Eine präzise individuelle Anpassung der Abstützung wird dabei durch drehbare Endstücke erreicht, die Verbindungen in verschiedensten Winkeln erlauben.
Im Vergleich zu individuellen Stahlbaulösungen bietet die flexible hydraulische Strebung einen deutlichen Zeitvorteil, weil aufwändige Schweißarbeiten komplett entfallen. Außerdem lässt sich die Montage mit äußerst geringem personellem Aufwand realisieren, was zusätzliche Einsparungen bedeutet. Schließlich und endlich erfolgt der Ausbau genauso flott und unproblematisch wie der Einbau.