Groundforce hat das Bauunternehmen Sir Robert McAlpine (SRM) mit eine der fortschrittlichsten hydraulischen Verbausysteme beliefert. Dieses wird nun eingesetzt bei der 50 Millionen Pfund teuren Neugestaltung der Glasgow School of Art.
Für das Projekt wird ein neues fünfstöckiges Gebäude in der Refrew Street konstruiert. Dieses befindet sich direkt gegenüber des berühmten, von Charles Rennie Mackintosh entworfenen Kunstakademiegebäudes.
Der Unterbau des neuen Gebäudes musste vorübergehend abgestützt werden, um die Konstruktion eines zweigeschossigen Kellers zu ermöglichen. Die Baugrube misst 60 x 34m und ist 10m tief.
“Traditionell hat SRM in solchen Fällen eine Baustahllösung gewählt, dieses Mal jedoch hat das Designteam von Groundforce eng mit SRM zusammengearbeitet, um eine Abstützungslösung zu entwickeln, die nicht nur im selben Preisniveau der Baustahllösung liegt, sondern weitere Vorteile mit sich bringt, unter anderem die Schnelligkeit des Einbaus und die Möglichkeit Traglasten zu überwachen” berichtet Mark Whitmore, technischer Verkaufsleiter von Groundforce.
Die Stützstruktur bestand aus insgesamt neun hydraulischen Steifen: sechs auf der oberen Ebene und drei auf der unteren Ebene. Da die Grube sehr steil abfiel, waren alle Steifen ebenfalls vertikal geneigt. Dies bedeutet, dass alle Endplatten, die auch seitlich bewegt werden können, um 90 Grad rotiert wurden, um sich an die Träger anzupassen.
Um den Einfluss der Ausgrabung auf die umliegenden Gebäude zu messen, wurde ein drahtloses Lastüberwachungssystem verwendet. Dieses vergleicht anhand eines Lastmessbolzens die tatsächlichen Lasten mit den Bemessungslasten und sendet diese Daten über GPRS an einen zentralen Server. Die Daten werden dann in Form von Diagrammen und Grafiken auf einer gesicherten Webseite angezeigt, auf die der Kunde und jeder weitere autorisierte Nutzer jederzeit Zugriff haben.
Die Verwendung eines modularen hydraulischen Systems mit drahtloser Lastüberwachung erlaubte es Groundforce und SRM flexibel auf Veränderungen des Bauvorhabens reagieren zu können. Die drahtlose Lastüberwachung ermöglichte SRM immer wieder die Steifen der unteren Ebene zu überprüfen. Dies führte schließlich dazu, dass sie die Anzahl der benötigten Steifen erheblich verringern konnten. Dies hatte den offensichtlichen Vorteil, dass das Bauprogramm für diese Phase der Baumaßnahme verkürzt werden konnte.
“SRM hat die Bemessungslasten für alle erforderlichen Abstützungen geliefert. Groundforce hat auf Grundlage dieser, Steifen mit ausreichender Traglast bestimmen können” sagt Mark Whitmore. ” Mit Ausnahme einer Steife, die eine Traglast von 150 Tonnen hat, haben alle anderen Steifen eine Traglast von 250 Tonnen, mit Stahlrohrverlängerungen, die einen Durchmesser von 610mm Durchmesser haben. Die zwei zentralen Steifen, die auf der oberen Ebene eingesetzt wurden, sind 31,5m lang. Für diese mussten spezielle ‚Super’-Rohre verwendet werden, die einen Durchmesser von 1220mm haben” erklärt Mark.
Die Anlieferung begann in der ersten Maiwoche 2012; es war erwartet worden, dass die Gesamtdauer des Einsatzes etwa fünf bis sechs Monate betragen würde. Es ging jedoch schneller voran, als SRM erwartet hat, so dass die Steifen auf der unteren Ebene bereits Mitte August und die Steifen auf der oberen Ebene im September entfernt werden konnten.
“Ich habe bereits unzählige Mal mit kleinerem Gerät, wie z.B. hydraulischen Schachtboxen, gearbeitet, aber dies stellt eine ganz andere Auftragsgröße dar” sagt SRM Bauleiter Peter Unwin. “Anstatt mit 250-500kg schweren Einheiten, hast Du es mit Teilen zu tun, die 16 oder 18 Tonnen wiegen. Aber es ist sehr benutzerfreundlich, so dass alles völlig reibungslos verlief.”
Mark Whitmore merkt an “Während der Entwicklung und Durchführung dieser Maßnahme haben wir eine gute Arbeitsbeziehung mit den SRM Design-, und Baustellenteams aufgebaut. Es ist ein hohes Maß an Aufmerksamkeit für Details erforderlich, um sicherzustellen, dass das System nicht nur dem Bauvorhaben entspricht, sondern auch pünktlich angeliefert wird und voreingestellt ist, so dass es einfach zu handhaben ist. Unser Projektkoordinationsteam aus dem Depot Coatbridge war immer dann vor Ort, wenn es gebraucht wurde, um bei der Steifeninstallation und der Instandsetzung der drahtlosen Lastüberwachung zu assistieren.”
Nach Fertigstellung wird das neue Gebäude, das von den aus New York stammenden Steven Holl Architects und den aus Glasgow stammenden Practice JM Architects designt wurde, sowohl eine Reihe von Studios und Unterrichtsräumen als auch Werkstätten, Gemeinschaftsräume und Ausstellungsräume beherbergen.